Abschied aus der Bayernliga

Die Schützen aus Bad Berneck gehen nun in der Oberfrankenliga

an den Start. Grund dafür ist ein personeller Engpass.


 

In der Oberfrankenliga eine Bank: Zusammen mit Gina Holland soll die erfahrene Sabrina Bär die stark verjüngten Bad Bernecker Luftgewehrschützen zurück in die Bayernliga führen. Foto: Archiv/Florian Fraaß

In der Oberfrankenliga eine Bank: Zusammen mit Gina Holland soll die erfahrene Sabrina Bär die stark verjüngten

Bad Bernecker Luftgewehrschützen zurück in die Bayernliga führen. Foto: Archiv/Florian Fraaß  

Bad Berneck - Die Schützengesellschaft Bad Berneck hat die Reißleine gezogen. "Schweren Herzens

und nach intensiven Diskussionen", wie Vorsitzender Peter Baldauf sagt, hat der Bayernliga-Vizemeister der vergangenen

beiden Jahre seine Luftgewehr-Mannschaft aus der dritthöchsten Klasse abgemeldet.


 

Es ist keine zwei Monate her, da dominierten im Lager der Kurstädter noch Optimismus und Angriffslust.

Den auch durch Corona verpassten Aufstieg - der entscheidende Wettkampf im April fiel ins Wasser - wollte man

in der kommenden Saison schaffen. Doch anstatt rauf in die zweite Liga geht es nun runter in die Oberfrankenliga,

wo die zweite SG-Vertretung schießt.

Es sind "große personelle Probleme", die die Bad Bernecker laut Peter Baldauf zu diesem Schritt zwingen.

"Wir hätten unsere ersten beiden Mannschaften gefährdet. So aber können wir wenigstens die Zweite erhalten,

unseren Talenten die Chance geben, sich zu entwickeln, und mit der verbliebenen Mannschaft auch wieder angreifen."

Denn die Rückkehr in die Bayernliga sei das Ziel.

Personelle Engpässe begleiteten die Bad Bernecker schon in der Vorsaison. Kein einziges Mal habe sein Team in

Stammformation antreten können, sagt Baldauf, der nicht nur ein Mal junge Schützen aus der zweiten Reihe ins kalte

Wasser werfen musste. "Wir wussten manchmal am Samstagabend nicht, wer am Sonntagfrüh beim Wettkampf dabei sein würde."

Dadurch, dass nun Elisabeth Wolf krankheitsbedingt ausfällt, Andreas Schürhoff nur sehr sporadisch eingesetzt werden kann,

Ersatzschützin Anna Kuchlbauer den Verein verlassen hat und Neuzugänge unglücklicherweise nicht zu bekommen waren,

hätten sich diese Personalsorgen noch einmal enorm vergrößert. Hinzu kommt die Ungewissheit, ob die beiden

Österreich-Importe Jasmin Kitzbichler und Alexander Karlon zum geplanten Saisonbeginn im Herbst überhaupt

hätten einreisen dürfen.

Talente nicht verheizen

Talente aus den eigenen Reihen gibt es, allen voran der 18-jährige Sebastian Timm und die 16-jährige Vanessa Lochmüller.

Dem Druck in der Bayernliga sind sie laut SG-Vorsitzendem aber noch nicht gewachsen. "Wir hätten sie da nur verheizt,

in der Oberfrankenliga sind sie bestens aufgehoben." Und in dieser vierthöchsten Schützenklasse stehen nun

erfahrene Schützinnen wie Sabrina Bär und Gina Holland, beide auch Leistungsträgerinnen in der Bayernliga, im Feuer.

 

Spitzenschützin verlässt den Verein

Da nun der Rückzug in die Oberfrankenliga feststeht, ist auch der Weggang der Bad Bernecker Spitzenschützin Jasmin Kitzbichler

beschlossene Sache. Die 21-jährige Kufsteinerin, die auch Mitglied des österreichischen Nationalkaders ist,

wird mit dem Bundesligisten SV Hubertus Kastl in Verbindung gebracht. "Unterschrieben ist noch nichts", sagt sie,

"aber es hat schon sehr gute Gespräche gegeben." In der Bundesliga zu schießen, wäre auch für die Verwirklichung

ihrer Ziele förderlich. "Ich möchte schon einmal zu den Olympischen Spielen".

Tokio im nächsten Jahr komme noch zu früh. Aber 2024 in Paris wäre sie schon sehr gerne dabei.

In Bad Berneck bleibt aber der zweite Österreicher an Bord, der Steirer Alexander Karlon.

"Er fühlt sich hier total wohl und will mithelfen, wieder in die Bayernliga zurückzukehren",

sagt der Bad Bernecker Vorsitzende Peter Baldauf. wum

Quelle: Frankenpost vom 03.08.2020


 

 

 

 

 

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